Wir sehen uns in der Fankurve!

Der Sonntag Ende Juni gehört bei mir der Tour de Berne, ein Velorennen für alle Frauen. Egal, ob lizenziert oder nicht – alle dürfen teilnehmen. Rund 300 Frauen gehen dieses Jahr an den Start, ein Rennen durch das wunderschöne Stadtberner Umland, von Bolligen über den Zimmerberg, den Dentenberg nach Bern bis auf die Zielgerade beim Bundeshaus. Auf dem Bundesplatz werden die Frauen empfangen. Wir organisieren den Anlass zu viert – und kommen jedes Jahr an die Grenzen der Bewilligungs- und Konzeptbürokratie.

Der Aufwand ist gross. Aber die Freude am Renntag selber, wenn die schnellsten Halbprofis in einer Spitzenzeit ins Ziel brausen und die Frauen mit grossem Lachen den Zielbogen durchfahren, die ist jedes Mal unbezahlbar. Dieses Jahr verbinden wir gleich zwei Herzensangelegenheiten: das Velorennen und die Fussballeuropameisterschaft der Frauen (Weuro) nächstes Jahr in der Schweiz. Im Zielgelände der Tour de Berne wird der Countdown «One Year to Go» der Host-Städte Thun und Bern gestartet. Genau in einem Jahr werden die ersten Spiele in Thun und Basel ausgetragen.

Aktuell fiebern wir alle mit der Schweizer Nati an der Euro mit. An jedem Match sind über 10'000 Schweizer Fans in den Stadien. Ich erhoffe mir ein so wunderbares Fussballfest auch nächstes Jahr. Mit spannenden Matches der besten Frauenteams Europas, mit vielen Fans – und Werbung für die Schweiz. Die Weuro 2025 ist ein wichtiger Event für die Schweiz, sie hat das Zeug, ein Vorzeigegrossanlass bezüglich Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu werden. Ökonomisch ist der Frauenfussball auf gutem Weg, die Uefa investiert viel in dieses Turnier. Lassen wir die Frauen-Euro auch zum ökologischen Spitzenanlass werden: mit umweltfreundlichen Anreisen, grüner Mobilität und Kombitickets. Die soziale Nachhaltigkeit wird durch die zahlreichen Legacy-Projekte des Fussballverbands, der Host Citys und der Regionalverbände sichergestellt.

Auf dass die Anzahl der lizenzierten Fussballerinnen in der Schweiz auf 80'000 anwachsen wird. Ich freue mich, dass der Startschuss jetzt erfolgt. Wir sehen uns in einem Jahr in der Schweizer Fankurve!

(Dieser Artikel ist in ähnlicher Form als Kolumne im Sonntagsblick erschienen.)